Der gastro-ösophageale Reflux

Bei einem gastroösophagealen Reflux tritt Magensaft in die Speiseröhre ein, da die Kardia (Übertritt Speiseröhre-Magen) teilweise oder völlig unfähig ist zu schließen. Diese Unfähigkeit zu schließen nennt man Kardia-Insuffizienz.

Bei Babys ist diese Fähigkeit sowieso noch nicht richtig ausgebildet, was sich auch dadurch zeigt, dass sie viel öfter spucken oder erbrechen. Das legt sich aber bei gesunden Babys mit der Zeit.

Der Mageninhalt entleert sich normalerweise in das Duodenum (Zwölffingerdarm). Beim gastroösophagealen Reflux werden aber große Teile des Mageninhalts wieder in die Speiseröhre zurückgepresst. Ein geringfügiger Rückfluss findet bei jedem Menschen statt und ist bedeutungslos.

Magensaft ist sauer. Er hat einen wesentlich niedrigeren pH-Wert als der übliche Speisebrei, der vom Mund aus durch die Speiseröhre transportiert wird. Für vermehrten Rückfluss sauren Mageninhalts ist die Speiseröhrenschleimhaut nicht eingerichtet. Sie wird dadurch regelrecht verätzt. Dies nennt man dann Refluxkrankheit oder Ösophagitis, weil die angegriffene Schleimhaut mit Entzündung reagiert. Es können sich auch Geschwüre und schließlich narbige Verengungen (Stenosen), zumeist in der unteren Speiseröhre, bilden.

Hinweise auf eine Refluxkrankheit sind bei kleinen Kindern Nahrungsverweigerung, häufiges Erbrechen und Unruhe beim Trinken sowie langes nächtliches Weinen.

Zur eindeutigen Diagnose dienen Röntgenuntersuchungen (Breischluck, Magen-Darm-Passage), Säuremessungen des Ösophagus (pH-Metrie) und die Endoskopie (Spiegelung) unter Narkose.

Eine Behandlung erfolgt zunächst mit Medikamenten. Bei langwierigen Fällen kann eine Antirefluxoperation (Fundoplikatio) nötig sein.

Der gastro-ösophageale Reflux tritt gerade auch nach operierter Ösophagusatresie und tracheo-ösophagealer Fistel auf.